*Kendeyaa heisst «Gesundheit», «gesund sein» auf Mandinka, der in unserem Einsatzgebiet vorherrschenden Landessprache.
Seit 2008 wurden im Kendeyaa-Projekt 11 HomöopathInnen und 3 AssistentInnen diplomiert, 13 weitere sind aktuell in Ausbildung.
Aktuell werden 3-4 mal pro Woche «Mobile Clinics» durchgeführt (ca. 150 PatientInnen pro Woche), das Ambulatorium ist täglich geöffnet (ca. 80 PatientInnen pro Woche).
Im Jahr 2018 konnten insgesamt 9’700 PatientInnen behandelt werden.
Gambia ist mit einer Gesamtfläche von ungefähr 11.000 Quadratkilometern der kleinste Staat des afrikanischen Festlandes.
Die Schweiz ist im Vergleich dazu viermal so gross.
Die Geburtenrate in Gambia 29.4 auf 1’000 Einwohner (Schweiz 10.5/1’000).
Die Kindersterblichkeit liegt bei 60,2 auf 1’000 Geburten (Schweiz 3.6/1’000).
Die Müttersterblichkeit liegt bei 706 auf 1’000 Geburten (Schweiz 5/1’000).
Ärztedichte in Gambia 0.11 auf 1’000 Einwohner. (Schweiz 4.25/1’000).
Warum Homöopathie in Afrika?
Das westafrikanische Land Gambia ist der kleinste Staat auf dem afrikanischen Kontinent und eines der ärmsten Länder der Welt. Die Gesundheitsversorgung in Gambia ist sehr dürftig. Den Spitälern und Gesundheitszentren mangelt es an personellen wie auch an materiellen Ressourcen. Alternativen sind gefragt. Vorteile der homöopathischen Behandlung sind einerseits die positiven Reaktionen der PatientInnen und die hohe Akzeptanz der Einheimischen, andererseits die niedrigen Kosten, das Fehlen von Nebenwirkungen sowie die unkomplizierte Lagerung der Arzneimittel. Die Homöopathie scheint der Methode der traditionellen Heiler näher zu sein als die konventionelle Medizin.
Was machen wir in Gambia?
Seit 2008 arbeitet ein Team von HomöopathInnen an Aufbau, Entwicklung und Unterhalt einer homöopathischen Schule. Das Angebot richtet sich an SchulabgängerInnen und Berufsleute, welche schwerpunktmässig in Homöopathie unterrichtet werden. Pro Jahr sind zwei bis vier ausgebildete Homöopathinnen aus der Schweiz bis zu 20 Wochen vor Ort, um zu unterrichten und sonstige Arbeiten für das Projekt zu erledigen. Während unserer Abwesenheit wird der Homöopathie-Unterricht von bereits ausgebildeten gambischen Homöopathinnen begleitet. Momodou Colley, ein junger gambischer Arzt, bildet die Studierenden zusätzlich in Anatomie, Physiologie, Pathologie sowie in «traditional herbal medicine» aus.
Ein weiterer Schwerpunkt unseres Projekts ist die praktische Arbeit. Wir führen ein Ambulatorium (tägliche Sprechstunden) und sogenannte Mobile Clinics, wo wir auf Anfrage verschiedene Dörfer und Quartiere besuchen und die Leute ambulant behandeln.
Der Film zum Projekt
Update 2022
Gabrielle Barben, Projektleiterin Kendeyaa – The Gambia
Dank Mund-zu-Mund-Propaganda von Dorf zu Dorf
Isha Fofana, unsere Projektpartnerin in Gambia erhält derzeit Unterstützung aus der eigenen Familie: Ihre Tochter Ourai Cole unterstützt sie tatkräftig bei der Organisation ihrer Projekte. Mit Blick auf die Zukunft des Projekts versuchen wir auch Homöopath*innen zu motivieren, eine führende Rolle zu übernehmen.
Fokus Behandlung
Unser Fokus liegt derzeit auf der praktischen Arbeit – auf der homöopathischen Behandlung. Die Nachfrage nach unseren Mobile Clinics ist gross. Durch die Vergrösserung der Einzugsgebiete werden die Wege länger, was für uns eine zusätzliche Belastung darstellt. Die Mund-zu-Mund-Propaganda verläuft von Dorf zu Dorf und so schlängeln wir uns durch die Gegend. Der Gesundheitszustand der älteren Menschen in den Dörfern ist zum Teil prekär. Wenn sie nicht mehr mobil sind, wird ihre soziale Situation sehr schwierig, da es keine Sozialversicherungen gibt. Umso erfreulicher ist es, wenn es durch die homöopathische Behandlung gelingt, alten Menschen wieder einen Teil ihrer Autonomie zurückzugeben. Eine Patientin (Bild), die stolz auf mich zuschritt, erzählte, dass sie, bei ihrem ersten Besuch unserer Mobile Clinic vor drei Wochen getragen werden musste und sie nun wieder ihr Tagwerk vollbringen könne. Ein langes Gebet war ihr Dank.
Ein Highlight für mich war unser Einsatz im drei Stunden Wegstrecke entfernten Bondali Foni. Mr. Kourouma, ein ehemaliger Student, arbeitet dort als Homöopath. In Zusammenarbeit mit dem sehr elementaren lokalen Health Center hat er bereits zum zweiten Mal einen homöopathischen Sprechstundentag organisiert. Wir konnten rund 100 Patient*innen behandeln. Die Leitung des Health Centers und die Dorfältesten waren ausserordentlich dankbar und baten um Fortsetzung der Zusammenarbeit. Es entspricht unserem Ziel, mit den lokalen Gesundheitseinrichtungen zusammenzuarbeiten und sie nicht zu konkurrenzieren.
Weiterbildung
Für die diplomierten Homöopath*innen wurde eine gut besuchte zweitägige Weiterbildung durchgeführt. Dadurch wird nicht nur der Wissenszuwachs, sondern auch der Austausch zwischen den verschiedenen «Generationen» von Homöopath*innen gefördert.
Nothilfe
Die Lockdown-Massnahmen waren sehr einschneidend für Land und Leute. Hunger, Preisanstieg, der Ausfall von Einnahmequellen (Tourismus) und damit wirtschaftlicher Zerfall waren die düsteren Folgen. Während der Tourismus wieder Fahrt aufnimmt, ist die massive Inflation nun ein riesiges Problem. Die Preise der Grundnahrungsmittel sind drastisch gestiegen. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit den Gambia Friends entschieden, das Nothilfe-Programm 2022 weiterzuführen.
Kendeyaa-Gambia-Team
Grosses Dankeschön an alle unsere Kendeyaa-Teammitglieder, die einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen unseres Projekts leisten. Ohne die kontinuierliche Grundlagenarbeit in der Schweiz wäre unser Projekt nicht so erfolgreich. HERZLICHEN DANK – ABARAKA BAKE!
Ein Rückblick
Update Juli
Kendeyaa – Neuausrichtung in Gambia
Die politische Lage ist instabil, die gesellschaftlichen und gesundheitlichen Rahmenbedingungen sind schwierig. Deshalb engagieren wir uns mit dem Projekt Kendeyaa nun schon seit mehr als zehn Jahren in Gambia. Mit dem nun abgeschlossenen vierten Lehrgang konnten wir mehr als 20 Homöopath*innen ausbilden. Angestossen hatte das Projekt Madeleine Lehmann – mit viel Energie und grossem Enthusiasmus. Mama Africa Isha Fofana hat als lokale Verantwortliche ermöglicht, dass sich das Projekt so nachhaltig und gut entwickelt hat. Gabrielle Barben, die Gambia Friends und viele treue Helfer*innen und Spender*innen haben einen grossen Beitrag zum Gelingen geleistet. Wir können stolz darauf sein, was wir gemeinsam erreicht haben.
Nun ist es Zeit für eine neue Etappe: Möglichst viele ausgebildete Homöopath*innen sollen in Gambia praktizieren und den Menschen helfen können. Betroffene sollen zu Beteiligten werden. Dazu veranstalteten wir im Juni 2020 einen Workshop in Bern mit den Mitarbeitenden der Projekte Kendeyaa und Khula und reisten zur Planung im April 2021 nach Gambia. Beschlossen wurden Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen. Die Mobile Clinics sollen ausgebaut und über die ganze Region verteilt werden. Die Verantwortung dafür übernehmen die gambischen Homöopath*innen. Das Ambulatorium soll mit einem neuen Team reaktiviert und mittelfristig ausgebaut werden. Bereits fanden auch erste Gespräche mit den Gesundheitsbehörden statt, um Homöopathie ins Gesundheitswesen zu integrieren. Gleichzeitig wollen wir die praktizierenden Homöopath*innen weiterbilden und die lokale Zusammenarbeit mit den Gambia Friends intensivieren.
Im Mai wurde eine Befragung unter den Studierenden durchgeführt, um herauszufinden, wer wirklich motiviert ist, seine Zukunft aktiv mitzugestalten. Es handelt sich um sehr motivierte, engagierte Menschen mit klaren Zukunftsbildern. Sie sollen nun mehr Selbstverantwortung übernehmen, weshalb auch unserer lokalen Unterstützung eine neue Rolle zukommt – Schluss mit Hotel Mama Afrika. Projektleiterin Gabrielle Barben wird von der Ausbildnerin zur Begleiterin.
Wir haben uns viel vorgenommen und freuen uns auf diese nächste Etappe. Dank Ihrer Unterstützung können unsere Homöopath*innen weiterhin viel Gutes tun!
Krönender Abschluss des vierten Lehrgangs
Das vergangene Jahr war für Gambia und unser Kendeyaa-Projekt nicht einfach. Die Lockdown-Massnahmen waren sehr einschneidend für Land und Leute. Hunger, Preisanstieg, Ausfall von Einnahmequellen und dadurch wirtschaftlicher Zerfall waren die düsteren Folgen. Dank reissfesten Nerven und hohem administrativem Aufwand gelang es trotzdem, die Einsätze im Herbst 2020 und Frühling 2021 durchzuführen. Unsere lokale Partnerin Isha Fofana (Mama Africa) wurde seit Beginn des Lockdowns Tag und Nacht um Hilfe gebeten. Ich war bei einer der Pandemie-Nothilfeaktionen, die wir dank ihrer Hilfe durchführen konnten, selbst dabei. Die Verteilung von Reis hinterliess einen bleibenden Eindruck.
Im Herbst 2020 arbeiteten wir in der Schule auf Hochtouren, um die noch hängigen Lernziele zu erreichen. Hauptziel: Durchführung der Abschlussprüfungen und Graduation vor Ramadanbeginn Mitte April 2021.
Nach vier Wochen Revision, gefolgt von einem zweiwöchigen Prüfungsmarathon konnten wir dank optimaler Zusammenarbeit mit dem gambischen Arzt und Lehrer Momodou Colley, unserer Schirmherrin Isha Fofana sowie dem vollen Einsatz der dreizehn Student*innen nach Ostern eine rauschende Graduation feiern. Das Interesse der Medien war gross. Erschöpft und stolz erhielten alle dreizehn «Graduands» ihre Diplome.
Das Ambulatorium konnte wieder geöffnet werden, die Wiederaufnahme der Mobile Clinics folgte nach dem Ramadan.
Update Juli
Allgemeine Lage:
In der ersten Aprilhälfte wurde in Gambia der Lockdown ausgerufen, der «bis auf weiteres» anhält. Das heisst, dass unter anderem die Märkte geschlossen wurden und somit die Haupteinnahmequelle für die Mehrheit der Bevölkerung wegfällt. In Gambia kommen kaum Menschen an den Folgen von Covid-19 ums Leben, aber eine stetig steigende Zahl stirbt an Hunger. Bisher haben wir viermal Geld geschickt zum Kauf von je ca. fünf Tonnen Reis, Öl, Zucker und Erdnussbutter, die dann durch Isha Fofana von unserer Partnerorganisation in Gambia, Mama Africa, an die Bedürftigsten der Region verteilt wurden. hmswiss und die Gambia Friends (Partnerorganisation Schweiz) haben je die Hälfte von den dazu nötigen 16’000 Franken übernommen.
Projekttätigkeit:
Unsere Projekttätigkeit lief 2020 bis zum Zeitpunkt der Pandemie-Deklaration in geordneten Bahnen. Will heissen: Der Unterricht der 13 Homöopathie-Studierenden lief regelmässig und gut koordiniert ab. Das Mobile-Clinic-Team versorgte wöchentlich drei bis vier Standorte und die «drop in»-PatientInnen wurden in unserer Tagesklinik (Ambulatorium) betreut. Bereits im März wurde die Schule aufgrund der ersten bestätigten Covid-19-Fälle im Nachbarland Senegal zum ersten Mal geschlossen. Nach einer kurzfristigen Wiedereröffnung erfolgte dann Anfang April der landesweite Lockdown, der bis heute anhält.
Wir betreuen unsere Studierenden via Whatapp. Es werden wöchentlich Aufgaben geschickt, welche die Studierenden in Wochenfrist erledigen müssen und die von uns am Wochenende korrigiert und kommentiert werden. Die praktische Tätigkeit musste vorübergehend eingestellt werden. Die diplomierten HomöopathInnen arbeiten im Familien- und Bekanntenkreis von zu Hause aus.
November
Die Studierenden des aktuellen Lehrgangs haben mittlerweile gut die Halbzeit ihrer Ausbildung erreicht. Die jungen gambischen Frauen und Männer sind zu einem eingeschworenen Team geworden.
Im März begann die praktische Arbeit mit Patientinnen im Rahmen der wöchentlichen Mobile Clinics. Die erste gemeinsame «Expedition» führte uns ins Landesinnere. Eineinhalb Stunden fuhren wir bei sengender Hitze, bis wir die unter riesigen Mangobäumen wartenden Menschen betreuen konnten. Während gut sechs Stunden arbeiteten wir pausenlos. Trotz grosser Hitze und anhaltendem Wind, der uns Sand in die Augen trieb, war das Engagement der Studierenden beeindruckend – der Funke sprang! Dies zeigte sich unter anderem darin, dass eine Studentin aus Eigeninitiative für die ganze Gruppe Uniformen organisierte.
Der Arzt und Herbalist Momodou Colley, unser langjähriger Lehrer, ist mit grossem Engagement dabei und wird von allen geliebt. Die junge gambische Homöopathin Isha Darboe, die im ersten Schuljahr den Homöopathie-Unterricht während unserer Abwesenheit begleitet hatte, wurde nun durch die erfahrene, indische Homöopathin Vacha Pathak abgelöst.
Mobile Clinics
Die Nachfrage für unsere «mobilen Dienste» besteht nach wie vor. Sei es in abgelegenen, ländlichen oder in städtischen Gebieten – unser Team behandelt die Patientinnen wöchentlich vor Ort. Die Organisation und Archivierung der Tausenden von Krankenakten wird dabei zu einer immer grösseren Herausforderung. Die Abklärung über eine einfache und sichere EDV-Variante ist im Gange. Wenn sich jemand finanziell oder technisch an der Lösung dieser Aufgabe beteiligen möchte: bitte melden.
Partner
Unsere Partnerin in Gambia, Isha Fofana, die Leiterin des «Art Centers Mama Africa» (www.mama-africa-gambia.org) war auf Besuch in der Schweiz. Dies ermöglichte uns eingehende Gespräche – unter anderem gemeinsam mit unserer schweizer Partnerorganisation «Gambia Friends». Der langfristige Erfolg unseres Projekts ist massgeblich von dieser wertvollen Zusammenarbeit geprägt. Bernd Ax (ebenfalls «Mama Africa»), bis Ende 2018 Partner in Gambia, ist nach Deutschland zurückgekehrt. Wir danken ihm herzlich für seine wertvolle Mitarbeit.
Neues Teammitglied – motivierte Studierende
Mitte Oktober fand ein weiterer vierwöchiger hms-Einsatz in the Gambia statt. Es war für Annette Sartori und Gabrielle Barben (Projektleitung) eine aktive, abwechslungsreiche Zeit. Annette wurde als neues Kendeyaa Teammitglied von allen Beteiligten herzlich aufgenommen.
Praktische Arbeit: Ambulatorium & Mobile Clinics
Praktische Arbeit leisteten wir in den Mobile Clinics in Bakau und Brikama, für uns stets ein Highlight. Ausserdem behandelten wir viele unserer Studierenden sowie deren Verwandte, Bekannte, Nachbarn etc. Sie brachten, überzeugt von ihrer Ausbildung, immer wieder neue PatientInnen mit in unser Ambulatorium nach Tanji.
Mama-Africa-Art-Center neu eröffnet
Im August 2013 wurde das Art-Center unserer lokalen Partnerorganisation Mama Africa von der damaligen Regierung zerstört (siehe unter 2013). Anfang November 2018 wurde das nigelnagelneue Mama Africa-Art Center & Gallery mit einem grossen Fest eröffnet. Imame, Minister, KünstlerInnen, Freunde, Verwandte, Nachbarn, Projektmitarbeitende und viele weitere Interessierte kamen, um zu sehen, was Isha und Bernd erschaffen haben.
Sechs StudentInnen schliessen im Mai ihre Ausbildung mit Bravour ab. Die Anforderung der Prüfungen entsprechen denjenigen eines europäischen Lehrgangs. Die Diplomfeier wird von den Medien, einem Imam, dem Dorfältesten und viel Publikum begleitet und ist ein unvergessliches Erlebnis. Vier der AbsolventInnen werden ins Projekt eingegliedert. Sie werden für einen angemessenen Lohn vier Mal pro Woche in vier verschiedenen Dörfern Mobile Clinics durchführen. Die beiden anderen StudentInnen werden mit unserer Unterstützung eine eigene Praxis aufbauen, wovon einer der beiden schon eine gute Kundschaft hat. Er ist Captain bei der Armee und behandelt dort die Soldaten.
Die Gambiafriends stellen uns in Zukunft ein Haus zur Verfügung, in dem wir einen Unterrichtsraum, eine Bibliothek und einen Schlafraum mieten können. Das Ambulatorium ist auf demselben Gelände. Das Haus steht direkt neben dem neuen Grundstück von «Mama Africa», welches in seinem Neu-Aufbau schon weit fortgeschritten ist und voraussichtlich Ende 2017 eröffnet wird.
Unser tägliches Behandlungsangebot im Ambulatorium wird professionell und routiniert von unseren beiden diplomierten Homöopathinnen geführt.
Die Mobile Clinics erfreuen sich grosser Beliebtheit. Es gehen immer wieder Anfragen von Dorfkomitees ein, die unsere mobilen Dienste für ihre Einwohner in Anspruch nehmen möchten. Wir können zurzeit logistisch und personell regelmässig zwei Mobile Clinics pro Woche betreuen.
Isha Fofana und Bernd Ax sind im Moment intensiv mit dem Wiederaufbau des «Mama Africa»-Kulturzentrums beschäftigt. Sie stehen uns stets mit Rat und Tat zur Seite und nehmen die operationelle Leitung des Projekts in Gambia wahr. Die Zusammenarbeit mit den Gambiafriends ist nach wie vor zentral und kooperativ.
Drei Frauen und vier Männer im Alter zwischen 20 und 60 Jahren sind immer noch dabei – sie bilden ein gutes Team und wenden ihr stetig wachsendes Wissen zweimal wöchentlich in den Mobile Clinics unter Aufsicht unserer diplomierten gambischen Homöopathinnen an.
Isha Fofana und Bernd Ax, unsere Partner vor Ort, bauen in Tanji ein neues Kulturzentrum auf und installieren dort das neue homöopathische Ambulatorium.
Trotz einer politisch schwierigen Zeit zum Ende des vergangenen Jahres entwickelt sich unser Gambia-Projekt prächtig und eine zweistellige Zahl Studierender sind in den neuen Ausbildungszyklus eingestiegen. Wöchentliche Kontakte für Aufgabenverteilung, Feedback und Praxisfragen mit Gabrielle Barben oder Beatrice Tillmann garantieren die Qualität der homöoparthischen Ausbildung.
Wir haben das grosse Glück, Momodou Colley als neuen Lehrer in den Fächern Anatomie und Physiologie, Pathologie sowie «traditional herbal medicine» im Team zu haben. Er ist ein sehr zuverlässiger, top-ausgebildeter junger gambischer Arzt, der sieben Jahre in Moskau Medizin studiert hat und in sein Heimatland zurückgekehrt ist.
Seit Anfang Jahr arbeiten unsere neu diplomierten HomöopathInnen im Ambulatorium täglich von 10–17 Uhr, um Anamnesen und Folgekonsultationen durchzuführen sowie Wunden fachgerecht zu versorgen, und erhalten dafür einen angemessenen Lohn. Ausserdem führen sie wöchentlich Mobile Clinics in einem stetig wachsenden Gebiet entlang der Atlantiküste durch.
Turbulente Zeiten bringen den gewohnten Gang der Ausbildungs- und Behandlungstätigkeit kurzfristig ins Wanken: Ende August wird der ganze Landstrich, auf dem sich das Projekt entfalten konnte, von der Regierung enteignet und mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht. Unterstützung unserer Partner vor Ort hat erste Priorität. Ausserdem muss ein Provisorium im Nachbardorf Batokunku gemietet werden, um den Unterricht sowie das Ambulatorium weiterführen zu können. Doch zeigt die mit medialem Aufwand begleitete Diplomfeier der drei jungen HomöopathInnen, dass die Homöopathie in Gambia dennoch weiter an Boden gewinnt. Zwei Frauen und ein Mann schliessen trotz allen Widrigkeiten Ende 2013 ihre dreijährige Ausbildung ab.
In Gambia gewinnt die Homöopathie nach und nach an Boden. HMSuisse ist zuständig für die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal und Laien sowie für die Behandlung, während unsere Partnerorganisation «Gambian and Swiss Friends» für die Infrastruktur verantwortlich ist.
Zurzeit beschränken sich die Konsultationen im Ambulatorium auf einen Tag pro Woche, den Freitag, an dem um die 100 Patientinnen und Patienten versorgt werden müssen. Die Tendenz ist steigend, so dass ein ganzwöchiges Angebot und eine bessere Infrastruktur vonnöten sind.
Im August gründen wir mit unseren Partnerorganisationen «Gambian and Swiss Friends» und «Mama Africa» die Homeopathic Art School. Sie umfasst eine ganzheitliche Vollzeit-Ausbildung mit Fokus auf Homöopathie und gibt dem Projekt eine neue Struktur, wobei HMSuisse für die Homöopathie verantwortlich ist.
Sieben Studierende beginnen im November mit dem neuen Studiengang. Im gleichen Monat werden die ersten beiden einheimischen, in Gambia ausgebildeten Homöopathen diplomiert.
Das Gambia-Projekt entwickelt sich weiterhin positiv. In diesem Jahr finden vier Einsätze der Schweizer Homöopathinnen statt. Alle StudentInnen legen eine sehr gute Zwischenprüfung ab und im Dezember startet eine neue Gruppe von Interessierten mit einem Vorbereitungskurs.
Wir beginnen mit der Zusammenarbeit mit «Mama Africa, Women’s Museum & Art Center», einem gambischen Projekt, welches von der Einheimischen Isha Fofana und ihrem deutschen Ehemann Bernd Ax geführt wird. Ihre Beratung und Mithilfe ist sehr wichtig für ein erfolgreiches, nachhaltiges Projekt. Es ist diese intensive Zusammenarbeit, die uns die Erweiterung zu einem ganzjährigen Engagement ermöglicht.
Unsere neuen StudentInnen leben und arbeiten im Kulturzentrum. Wir unterrichten dort und haben eine kleine Apotheke und Bibliothek eingerichtet.
Oberstes Ziel ist die Ausbildung der Leute vor Ort. Inzwischen gibt es eine Gruppe von vier StudentInnen, die sich intensiv dem Fernstudium der Homöopathie widmen. Sie werden begleitet von der neuen Ausbildungsleiterin, Gabrielle Barben. Es entsteht zudem eine Verbindung mit einem traditionellen Heiler, der im Bereich Phytotherapie mit uns zusammenarbeitet.
Kontakte mit dem Gesundheitsministerium sind vorhanden. Von der Partnerorganisation «Gambian and Swiss-Friends» bekommen wir ein sicheres Auto zur Verfügung gestellt, mit dem wir die Mobile Clinic starten und regelmässig in entlegene Dörfer fahren können, um die Menschen vor Ort zu behandeln.
Im kleinen Gambia ist die Homöopathie bis anhin nicht bekannt, es gibt weder ausgebildete HomöopathInnen noch homöopathische Projekte. Madeleine Lehmann, die aus privaten Gründen in Gambia weilt, stellt fest, dass die Menschen sich eine schulmedizinische Behandlung nicht leisten können und die Homöopathie grosse Hilfe bieten könnte. Sie leitet die ersten Schritte ein. Interessenten, welche die Homöopathie erlernen und selbst anwenden wollen, beginnen die Ausbildung.
Ein Konzept wird erarbeitet, welches es ermöglicht, in der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst viele Menschen zu behandeln. Mit einer mobilen Sprechstunde soll die Homöopathie in die Dörfer zu den Menschen gebracht werden.